Boreout: wenn Dich die Langeweile krank macht
Fast jeder kennt den Begriff Burnout. Doch nur wenige kennen das sogenannte Boreout. Während man unter Burnout eine emotionale Erschöpfung, eine reduzierte Leistungsfähigkeit und eine Depersonalisierung versteht, deutet das Boreout auf Unterforderung und Langeweile am Arbeitsplatz. Dieses ist also eine Art Gegenstück zum Burnout.
Langeweile im Job ist für viele unvorstellbar, da die meisten stark gefordert und vielen belastenden Aufgaben ausgesetzt sind. Doch es geht auch anders. Beim Boreout bleibt also das Potenzial der Mitarbeiter ungenutzt, was auch langfristig zu gesundheitlichen Folgen führen kann. Hierbei kann zudem zwischen einer qualitativen und einer quantitativen Unterforderung unterschieden werden.
Unterforderung am Arbeitsplatz
Während bei der quantitativen Unterforderung die Mitarbeiter sehr wenig zu tun haben, ihre Aufgaben unnötig in die Länge ziehen, um nicht sinnlos herumzusitzen, werden bei der qualitativen Unterforderung die Fähigkeiten und das Wissen der Mitarbeiter untergraben. Kurz und knapp: ein Mitarbeiter ist überqualifiziert für eine gewisse Arbeit. Betroffene wollen dennoch nicht negativ auffallen und entwickeln verschiedene Strategien.
Verschiedene Tätigkeiten werden in die Länge gezogen, manche Personen machen sogar Überstunden, um nicht aufzufallen. Oft ist dann genau dieses “Versteckspielen” der Faktor, der die Betroffenen belastet. Diese Langweile, die hier empfunden wird, führt dazu, dass sich die Mitarbeiter nutzlos fühlen und immer weniger Engagement und Leistung im Beruf zeigen.
Boreout: darum halten Menschen die Langeweile aus
Während einige Menschen dazu bereit sind, ihren Job zu wechseln, neue Herausforderungen zu finden und dem Boreout entgegenzutreten, verharren andere in ihrem derzeitigen Beruf. Auch wenn das im ersten Moment nicht verständlich und nachvollziehbar erscheint, gibt es dennoch einige Gründe, die Menschen bei ihrem Arbeitsplatz halten. Hierzu zählen sowohl der sichere Arbeitsplatz, als auch das sicherer und gute Gehalt. Außerdem möchten sich viele nicht eingestehen, dass sie sich langweilen und/oder unzufrieden mit ihrem Arbeitsplatz und der fehlenden Motivation sind.
Boreout: Symptome
Nicht jeder, der sich langweilt leider direkt unter Boreout. Hierbei muss klar unterschieden werden. Beim Boreout kann es langfristig zu vielen unangenehmen Symptomen kommen, die den Körper und die Psyche eines Menschen stark belasten und sogar beeinträchtigen. Zu einigen typischen Symptomen zählen beispielsweise:
- Kopfschmerzen
- Antriebslosigkeit
- Lustlosigkeit
- Müdigkeit und Schlafstörungen
- Tinnitus
- Unzufriedenheit mit dem Arbeitsplatz und der Tätigkeit
Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Nicht alle Symptome sind gleichermaßen ausgeprägt oder müssen immer auftreten. Es handelt sich hier um Beeinträchtigungen, die auftreten können. Diese dürfen nicht unterschätzt werden und können langfristig unangenehme Folgen mit sich ziehen.
Ursachen der Unterforderung
Doch nicht nur, wenn Personen für einen bestimmten Beruf überqualifiziert sind, kann es zu einer Unterforderung kommen. Es gibt weitere Aspekte, die Menschen beeinflussen, sich zu langweilen und sich innerlich leer zu fühlen. Die fehlende Motivation entsteht nicht zwingend in der Person selbst, sondern kann stark von der Unternehmenskultur und dem Unternehmensklima beeinflusst werden.
Werden keine regelmäßigen Mitarbeitergespräche geführt, kein Feedback gegeben oder gibt es keine Möglichkeit, die eigenen Bedürfnisse zu äußern und zu kommunizieren, kann dies bei einigen Menschen dazu führen, sich nutzlos zu fühlen und das Engagement lässt nach.
Was tun gegen Boreout
Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit Boreout umzugehen. Dies ist in erster Linie nicht unbedingt der Arbeitsplatzwechsel. Initiative kann sowohl vom Betroffenen, als auch vom Chef oder Vorgesetzten ergriffen werden, sollte diesem die fehlende Motivation des oder der Mitarbeiter auffallen.
Aus Sicht des Betroffenen ist es wichtig, eine gute Selbstreflexion zu haben und zu unterscheiden, ob es sich um “einfache” Langeweile handelt oder die Symptome tiefgreifender sind. Initiative kann sowohl mit einer Auszeit aber auch mit dem Gespräch eines Vorgesetzten ergriffen werden. Auch die Vorgesetzten sollten Mitarbeitergespräche ernst nehmen und regelmäßig durchführen, um die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu erfahren und handeln zu können.
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